Nachdem wir letzte Woche im Montagskurs Szymanowskis vierte Sinfonie und Lutosławskis Konzert für Orchester gehört haben, sagt gestern eine Teilnehmerin, dass ihr der letzte Satz des Lutosławski-Konzertes doch arg zugesetzt habe, sie deshalb mit gemischten Gefühlen wieder erschienen sei, und was wir denn nun heute hören würden. Da Angriff die beste Verteidigung ist, zögere ich mit der Antwort keine Sekunde: Hartmann und Henze.
Es folgen die fünfte Sinfonie von Karl Amadeus Hartmann und das Orchesterstück “Appassionatamente” von Hans Werner Henze. Und, kaum zu glauben: Positive Resonanz auf Hartmann und zwar zurückhaltende, aber nicht ablehnende Reaktionen auf Henze. Ein großer Fortschritt! Nächste Woche wollen wir Hartmanns achte Sinfonie hören und ein paar Szenen aus Henzes “Boulevard Solitude” anschauen.
Noch sind wir nicht bei Ligeti, Stockhausen und Boulez. Doch mittlerweile sieht die Zuhörerschaft auch dieser Musik tapfer entgegen. Eine Teilnehmerin sagt gar über Peter Ruzicka, Dirigent des Henze-Stücks und selbst Komponist: “Den kenne ich. Seine Musik ist toll!” Na also. Und ich ermutige die Gruppe, gegenüber Freunden, Nachbarn etc. selbstbewusst damit umzugehen und in Gesprächen etwas über den Kurs zu erzählen. Wer kommt schon abends nach Hause und hat zuvor anderthalb Stunden Hartmann und Henze gehört?