Die Angewohnheit von Sportberichterstattern, statt von “der ersten Halbzeit” oder “der zweiten Hälfte” nur noch von “Halbzeit eins” oder “Hälfte zwei” zu reden, scheint unausrottbar zu sein. Im Fernsehen, im Internet, in den Printmedien – vor ein paar Jahren hat diese Unsitte um sich gegriffen und schnelle Verbreitung gefunden. Zwar ist auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein kontinuierlicher Niveauverlust hinsichtlich des sprachlichen Ausdrucksvermögens festzustellen, doch die eingangs beschriebene Unart gibt es fast ausschließlich im Sport. Keine Wegbeschreibung enthält die Empfehlung, an “Ampel eins” links abzubiegen. Niemand leistet “Hilfe eins”, und keine Frau erwartet ihr “Kind eins”. Nur die Fachleute vom Sport, welche “in Halbzeit eins” ein gutes Spiel gesehen haben, erinnern sich vermutlich an ihren ersten Kuss und das berühmte erste Mal an “Kuss eins” und “Mal eins”. Danach ist “Erst einmal” (!) wahrscheinlich das “Einmaleins”, aber jetzt ist Schluss.